Im Archiv des Borkumer Heimatvereins lassen sich eine Vielzahl von interessanten Quellen zu der Entwicklung und Bedeutung des Borkumer Wahlspruches „Mediis Tranquillus In Undis“ finden. In den wechselhaften und langjährigen Freiheitskämpfen der Niederländer gegen die Spanier spielten Borkum und die Stadt Emden als Zufluchtsstätten und Stützpunkte für die Wassergeusen – niederländische Freibeuter, die spanische Schiffe bekämpften – eine wichtige Rolle. Diese Epoche im Kampf der niederländischen Calvinisten hat in der Geschichte der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Borkums sichtbare Spuren hinterlassen. Die ersten calvinistischen Prediger kamen aus den Niederlanden.
Wer auf Borkum Pastor werden wollte, musste an einer holländischen Universität studiert haben. Dem in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf Borkum tätigen Pastor Remke wird die Schaffung des Kirchensiegels und des Wahlspruches zugeschrieben. Den lateinischen Spruch „Mediis tranquillus in undis“ („Mitten ruhend in den Wellen“) setzte er in das Kirchensiegel mit dem Bildnis der Möwe auf den Felsen. Heute noch ist das Siegel in Stein gehauen an der nördlichen Außenwand der evangelisch-reformierten Kirche auf Borkum zu sehen. Heute wird der Satz mit der Übersetzung „Ruhig inmitten der Wogen“ auf der Insel benutzt. ++++ wes / 16.04.2023
Quelle: Wolf E. Schneider, Die große Biografie der Insel Borkum