Der Maibaum wird auf Borkum traditionell am Pfingstsonnabend vom Verein Borkumer Jungens e.V. 1830 in der Süderstraße aufgestellt. Der Baum hat die Form eines rahgetakelten Mastes eines Segelschiffs. Statt des Mastkorbs wird ein Korb aufgehängt, in den ein lebender Hahn gesetzt wird. Kräht dieser kräftig, wird eine gute Saison erwartet.

Wie kam der Maibaum nach Borkum? Was bedeutet der Hahn in seinem Korb oben im Maibaum?
Nach der Überlieferung und den Erzählungen alteingesessener Insulaner soll Gerrit Klaasen Dapperheld diesen Brauch, der sich bis heute gehalten hat, auf Borkum eingeführt haben. Er wurde im März 1817 auf der niederländischen Insel Schiermonnikoog geboren und strandete mit seinem Schiff vor Borkum. Gerrit Dapperheld wurde hier sesshaft und heiratete Anna Hinderks Aggen (geboren im September 1815.) Er wohnte in einem der kleinen Häuser am jetzigen Maibaumplatz in der heutigen Süderstraße.

Auch die Borkumer sagen: Kräht der Hahn an beiden Pfingstfeiertagen laut und kräftig, kommt ein fruchtbarer Sommer. Zeugen des morgendlichen Weckdienstes sind die Anwohner des Platzes „in de Südhauk van‘t Ei- landje“, die immer wieder gefragt werden: „Hett d‘r uk krait?“. Lautet die Antwort „Allemachdeg!“ dürfen die Borkumer frohgemut in die Zukunft blicken und „eine dicke Saison“ ist garantiert.

Die Tradition verlangt es auch auf Borkum: Der Hahn muss seinem Eigentümer „entwendet“ werden. Nach dem Niederlegen des Maibaumes wird er selbstverständlich unversehrt seinem Besitzer zurückgebracht.

Quelle: Wolf E. Schneider, Die große Biografie der Insel Borkum

Der Maibaum – auf Borkum zu Pfingsten

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